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storytelling & writing

Das Schreiben begleitet mich schon lange. Allerdings hat es noch während meiner Schulzeit keineswegs zu meinen Lieblingsbeschäftigungen gehört. Im Gegenteil! Erst später ist die Liebe zum Sprachjonglieren gewachsen – über mein Fremdsprachenstudium, auch über mein Eintauchen in die Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften, in denen es sozusagen ganz „normal“ ist zu schreiben.

Noch viel wichtiger als diese äußeren Rahmenbedingungen waren für mich jedoch tiefe Erkenntnisprozesse in der inneren Wahrnehmung. Denn wenn man begreift, wieviel mehr Möglichkeiten des vertieften Dialogs sich über eine pointierte Verschriftlichung eines Gedankens eröffnen, wächst auch die Freude am Verschriftlichen selbst. Es ermöglicht im Tun eine Kondensierung der eigenen Überlegungen sowie in der Folge auch einen tiefen dialektischen Austausch mit anderen Menschen zu diesen Zeilen.

Darüber hinaus erscheint für mich noch ein Aspekt beim Sprach(en)jonglieren zentral zu sein: Das Übersetzen – wohlgemerkt das Übersetzen in seinen vielen Facetten:

* von einer Sprache in die andere: oh wow, wie viele Aha-Erlebnisse zu unseren kulturellen Gepflogenheiten da entstehen, wenn deutlich wird, für welche Wörter und Formulierungen es jeweils Entsprechungen gibt und für welche eben nicht

* innerhalb „einer“ Sprache und trotzdem in eine andere Welt: die Sprachbarrieren zwischen den Fachsprachen verschiedener Disziplinen und Berufsgruppen, aber auch zwischen verschiedenen sozialen Milieus und Bildungsgruppen habe ich immer wieder als ausgeprägt vorhanden und relevant für daraus entstehende Missverständnisse – also sozusagen als „Übersetzungsfehler“ – wahrgenommen

* vom Abstrakten ins Konkrete und vice versa: recht häufig wird für theoretische Betrachtungen aus der Metaebene eine Sprache verwendet, die sich deutlich von jener rund um die Praktiken des Alltagslebens unterscheidet, wobei weder das „Unverständliche“ in die eine Richtung noch das scheinbar „Banale“ in die andere Richtung als gegeben angenommen werden sollen

* vom Mündlichen ins Schriftliche und vice versa: Das Sprechen funktioniert nach anderen Logiken als das Schreiben und dennoch gibt es zwischen den beiden Genres auch eine breite Schnittmenge, die wunderbar Verbindung schaffen kann

* „universelle“ Übersetzung – „universelle“ Sprache: Das ist natürlich nichts anderes als eine schöne Utopie! Dennoch treibt mich an, diesen Versuch zumindest immer wieder aufs Neue zu wagen.

Und: Schreiben funktioniert für mich nicht ohne Geschichtenerzählen. Wir Menschen haben die Fähigkeit, über konkrete Geschichten auch höchst abstrakte und komplexe Zusammenhänge gut verstehen und erschließen zu können. Deshalb gehören writing & storytelling für mich untrennbar zusammen. Hier finden Sie eine Auswahl meiner publizierten Texte, die in unterschiedlichen Zusammenhängen im Laufe der Jahre und Jahrzehnte entstanden sind.

Viel Vergnügen beim Lesen!

Publikationen (PDF)

 

 

Corona ist als Thema omnipräsent in unserer Gesellschaft. Im ersten Lockdown kurz vor Ostern 2020 hat mich ein hoffnungsvoller Satz unseres Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen dazu animiert, diesen nachfolgenden Artikel zu schreiben, den ich auf diese Weise gerne mit Ihnen teile. So wie es scheint hat der Satz bald zwei Jahre später noch nichts an Relevanz verloren.

Es wird wieder vorüber gegangen sein_Renate Huber (PDF)